Am Ende ist es immer einer, der Schuld hat …
Im Fall der Haranni Hurricanes ist es eindeutig Ralf. Er hat die Band 2002 mit zwei alten Weggefährten seiner musikalischen Vergangenheit gegründet und auch wenn die für ihn erst im Jahr 1982 verhältnismäßig spät beginnt, so ist Ralf’s Entwicklung doch ab da ziemlich intensiv und vielseitig.
Nach einer kurzen Irish-Folk-Phase beginnt diese zeitgemäß in der ersten Herner New Wave Band mit Namen „Digitaal“. Von hier stammten auch Ralf’s besondere Vorlieben für „off-beat“-Musik und dementsprechend ging es danach auch erst mal mit verschiedenen Reggae- und Ska-Bands (u.a. „Spontan“ und Flat Fred & The Brains) mit hoher Live-Orientierung und phasenweise professionellen Engagements durch die wilden 80er und 90er Jahre. Durchweg wurde in diesen Bands stets Wert auf die Umsetzung eigener musikalischer Ideen gelegt, die folgerichtig 1996 dann auch zur ersten Plattenproduktion („Ultimate Beat“ RamaRecords) führten.
Parallel hierzu feilte Ralf jedoch in all den Jahren in diversen Blues-Formationen („Blue Desaster“, „Blue Cats“, „Emscher Delta Blues Band“) immer an seinem gitarristischen Skill. „Vermeintlich einfache Musik ist schwer zu spielen“, so sein Credo und so verlegte er sich vorsorglich zunächst aufs Covern vorrangig texanischer Bluesprotagonisten; Stevie Ray und Jimmie Vaughn, Mike Morgan, Anson Funderburgh um nur einige zu nennen.
Diese Stilistik mit ihren „funky grooves“ und „screaming guitar licks“ hat es ihm schließlich so angetan, dass er sich auf seine musikalische Vergangenheit besann und beschloss auch hier „sein eigenes Ding“ zu machen. Mit Rainer Ries am Bass und Harry Dickmann an den Drums wurden also ganz spontan die Haranni Hurricanes aus der Taufe gehoben.
Dabei lag die größte Herausforderung darin, neben Rhythmus- und Leadgitarre auch noch den Gesang zu übernehmen. Die ersten vier selbstproduzierten Hurricanes-CD-Veröffentlichungen zeugen noch aus dieser Zeit. „Das war neu, das war anspruchsvoll und das war bis zu Bernd’s Eintritt in die Band und die Aufteilung der Gesangsparts verdammt arbeitsintensiv für mich“, so Ralf auch heute noch. „Mit André als neuer Leadstimme und dem besten Backgroundchor der hiesigen Bluesszene sind die Hurricanes nun optimal besetzt und wir können das Feld von hinten aufrollen. Scheiße nur, dass ich jetzt an der Gitarre wieder stärker gefordert bin.“
Nun gut … Herausforderungen müssen sein. Lass hören …